Das Wort Kaleidoskop stammt aus dem Griechischen und bedeutet: schöne Formen sehen. Um diese Formen sehen zu können, muss man ein Auge zukneifen und wie durch ein Fernrohr durch das Kaleidoskop schauen: visuell verschwindet die Umgebung und der ganze Blick richtet sich auf die „Spiegelwelt“ im Kaleidoskop. Dreht man dieses während der Betrachtung, geraten die „schönen Formen“ in Bewegung und es entstehen neue Muster. Diese Muster werden bei meinem Entwurf durch überlagernde Strukturen bestimmt: schwarz-weiße Raster beginnen zu Flimmern, es entsteht ein Changieren oder ein Moiré-Effekt. Die Betrachter werden angeregt ihre Wahrnehmung zu aktivieren und spielerisch die Strukturen zu verändern.
Das Kaleidoskop steht mit einem Stativ minimalinvasiv in der restaurierten Hallenkirche St. Marien in Greifswald und lässt trotz ihrer beeindruckenden Größe, einen neuen Raum in ihr entstehen – ein Raum der Strukturen, Muster, Reflexion und Transparenz: Die Gestaltungsprinzipien lassen eine gesellschaftlich-politische Lesbarkeit zu und werden mit der kirchlichen Umgebung zum Denkmodell.